Wussten Sie schon?

kbT:

kbT = kontrolliert biologische Tierhaltung

Es steht in Zusammenhang mit tierischen Produkten wie Wolle. Die Tiere werden nach den Richtlinien für ökologischen Landbau gehalten. Dies bedeutet in erster Linie die artgerechte Tierhaltung im Einklang mit der Natur. Die Betriebe werden regelmäßig von unabhängigen Prüfinstituten kontrolliert. Die Verfütterung von Masthilfen oder gentechnisch veränderten Pflanzen ist verboten. Zudem dürfen weder Pestizide und Insektizide angewendet werden. Nicht am Tier und nicht auf der Weide, auf welcher die Tiere grasen. Auch die Fortpflanzung der Tiere muss zudem auf natürliche Art erfolgen und Eingriffe wie etwa das Kupieren oder Mulesing ( Entfernen der Haut um den Schwanz von Schafen) sind verboten.

kbA:

kbA = kontrolliert biologischer Anbau

Ist ein Biozertifikat, was den biologischen Anbau natürlicher Rohstoffe wie etwa Baumwolle garantiert. So werden bei kbA Baumwolle keine Chemiedüngemittel oder synthetische Pestizide beim Anbau verwendet, stattdessen wird auf natürliche Alternativen, wie z.B Jauche, Mist oder Mulch als Dünger eingesetzt. Es muss zudem der Anbauboden mindesten schon 3 Jahre lang chemiefei bestellt worden sein. Besonders bei Baumwolle muss von Hand geerntet werden und somit auf Entlaubungsmittel verzichtet werden. Schädlinge werden mit ungefährlichen Mitteln wie Duftstoffen vertrieben. Um das Erdreich nicht zu sehr zu beanspruchen, wird kbA Baumwolle grundsätzlich nicht als Monokultur angebaut.

Bei der Herstellung von Kleidungstücken aus kbA Baumwolle dürfen die Biofasern nicht mit Kunstfasern zusammen verarbeitet werden. Auch hat die Weiterverarbeitung ohne die Benutzung von z.B Formaldehyd und Chlorbasierten Bleichmitteln zu geschehen.

GOTS:

GOTS = Global Organic Textile Standard

Ziel des Siegels ist es, einen weltweit einheitlichen, kontrollierbaren, sozialen und ökologischen Standard aufzubauen, der die gesamte Produktionskette umfasst und nachvollziehbar macht. Ein Kleidungstück darf erst zertifiziert werden, wenn die komplette Produktionskette geprüft wurde. Dieses Beinhaltet Erste Verarbeitungsschritte, Spinnen, Weben und Stricken, die Nassveredelung sowie die Herstellung und den Handel. Die GOTS- Zertifizierung erfolgt durch unabhängige Zertifizierungsfirmen, die einmal jährlich eine Vor-Ort Inspektion der Betriebe durchführen. GOTS verbessert über neue Standard-Versionen kontinuierlich seine Anforderungen.

MASTERS OF LINEN:

Masters of Linen ist ein geschütztes Warenzeichen und eine Qualitätsauszeichnung für Leinen, das zu 100% in Europa hergestellt wurde. Es versammelt und fördert die zertifizierten europäischen Textilunternehmen, wie z.B. Spinner, Weber und Stricker, die sich für 100% europäischer Rückverfolgbarkeit entschieden haben, wobei jeder dieser Schritte zertifiziert werden muss.

Masters of Linen bewahrt und verstärkt den Anspruch "Made in Europa" und entspricht den Erwartungen der Verbraucher und der sozialen Verantwortung der Unternehmen:

  • Vollständige Produktion in Europa, vom Flachsfeld über das Garn bis zum Stoff
  • Nachhaltige Produktion
  • ohne Bewässern, ohne Gentechnik, ohne Abfall
  • Garn, Stoff und Veredelung nach höchsten Vorschriften
  • Erhalt Europäischer Arbeitsplätze, durch möglich kurze Wege, Schaffung einer örtlichen, landwirtschaftlichen und textilen Identität
  • Niedriger CO2-Fußabdruck , okologisch vertretbare Produktionsbedinungen

Um den europäischen Ursprung der Fertigprodukte lückenlos nachverfolgen zu können, haben sich die angeschlossenen Spinnerei- und Webebetriebe einem strengen Regelwerk unterworfen, dessen Einhaltung jährlich überprüft wird.

Wilder Flachs

Flachs Pflanzen Trocknen

Leinenstoff

Leinen

Die Naturfaser wir aus den Stängeln der Flachspflanze gewonnen und ist wohl der Sommerstoff überhaupt. Durch die glatten Fasern, die wenig Luft einschließen, ist Leinen atmungsaktiv, fusselfrei, schweißmindernd, robust und langlebig. Die Kleidung fühlt sich angenehm leicht und kühl an. Schon vor Jahrhunderten wurde Flachs in Mitteleuropa angebaut und Leinen war im Mittelalter ein hochgeschätztes Gewebe. Das älteste Leinenhemd, das je gefunden wurde, stammt sogar aus der Zeit um 4000 v. Chr.

Halbleinen: Textilien aus Halbleinen bestehen mindestens zu 40% aus Leinen und werden mit Baumwolle gemischt. Durch die Kombination werden die positiven Eigenschaften des Leinens mit denen der Baumwolle vereint. So ist der Stoff saugfähig, glatt, weich und wirkt haptisch wärmer. Textilien aus Halbleinen können gekocht und gebleicht werden und sind auch nach häufigen Waschen noch farbecht.

Reinleinen: Der Stoff besteht zu 100% aus Leinen. Kleidung aus Reinleinen ist atmungsaktiv, schweißmindernd und fühlt sich kühl an. Somit wohl der perfekte Stoff für den Sommer, der vor Sonnenstrahlung und Hitze schützt.

Baumwollfeld

Baumwollernte

Baumwollkapsel

Baumwolle

Baumwolle ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Welt und eines der vielseitigsten Materialien der Textilindustrie. Der Baumwollanbau findet ähnlich wie bei Gemüse auf Plantagen statt. Die Baumwollpflanze hat gelbe Blüten, aus denen sich die Baumwollfrucht entwickelt. Sie besteht aus einer Kapsel die zur Blütezeit aufspringt und einen weiße Watte enthält. Dieses sind die behaarten Samen der Pflanze. Die Baumwollfaser haftet fest an den Samen, der durch seine wattige Umhüllung leicht vom Wind verteilt wird und mit Hilfe der Fasern viel Regenwasser speichern kann, was die Keimung fördert.

Baumwolle wird in der Textilindustrie sowohl als Rein- wie auch als Mischform verwendet. Zu den Eigenschaften zählt ihre hohe Saugfähigkeit, Die Naturfaser kann bis zu 65% ihrer Schwere an Wasser aufnehmen. Sie ist hautfreundlich und hat ein geringes Allergiepotenzial, ist langlebig, hitzebeständig, strapazierfähig und dehnbar.

Seidenraupe

Webstuhl

Seidenstoff

Seide

Seide ist eine tierische Faser, die aus dem Kokon der Seidenspinnerraupe gewonnen wird. Erstmals wurde der Faserstoff vor circa 5000 Jahren in China hergestellt. Dort war die Herstellung lange ein Geheimnis, was den Stoff gerade in Europa sehr kostbar und begehrenswert machte. Seide war eine der wichtigsten Handelswaren Chinas und wurde über tausende von Kilometern über die berühmte Seidenstraße nach Europa transportiert. Ein einzelner Kokonfaden kann zwischen 3000 und 4000 Metern lang sein. Zur Gewinnung eines spinnbaren Seidenfadens werden wieder zwischen fünf und zehn Kokonfäden benötigt. Für 250 g Seidenfaden werden um die 3000 Kokons gebraucht.

Seide ist trotz seines geringen Gewichtes ein sehr robuster, reißfester Soff, der bis zu 30% seines Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen kann. Der Stoff besitzt ein angenehmes Tragegefühl und wirkt temperaturregulierend.

Merinoschaf

Alpaka

Kaschmirziege

Wolle

Die Fertigkeit, Wolle zu einem Faden zu zwirbeln, ist vermutlich mehr als 5000 Jahre alt. Wolle gilt als einer der besten und gesündesten Rohstoffe, den es für Textilien gibt. Die Naturfaser hat viele Vorteile und wunderbare Eigenschaften. So ist sie temperaturregulierend, atmungsaktiv, schwer entflammbar und hält sogar noch warm wenn sie Nass ist. Als Wolle wird das weiche spinnfähige Haar, das aus den Fellen von Schafen, aber auch anderen Tieren wie Ziegen und Alpakas bezeichnet. Je nach Tier oder Rasse des Schafes gibt es deutliche Unterschiede, was die Qualität oder Feinheit der Wolle betrifft.

Schurwolle: Als Schurwolle wird die Wolle bezeichnet, die ausschließlich von lebenden Tieren gewonnen wird, somit ist sie also frische Wolle, direkt aus dem Haar der Tiere.

Merinowolle: Zählt zu den feinen Wollarten. Merinowolle stammt vom Merinoschaf, diese werden heute in Ländern wie Neuseeland, Australien oder Südafrika gehalten und haben ihren Ursprung aber wohl in Spanien. Zu den Eigenschaften von Merinowolle zählt unter anderem, dass sie nicht kratzt und thermoregulierend ist, bei Kälte wärmt und bei Hitze kühlt. Sie ist geruchsneutral und besitzt einen natürlichen UV-Schutz, ist antistatisch und knitterfrei.

Alpakawolle: Alpakas sind typische Tiere der Anden und gehören zur Familie der Kamele. Die Tiere werden einmal im Jahr geschoren, wobei ungefähr die Hälfte des Felles für die Weiterverarbeitung geeignet ist. Zu den Eigenschaften von Alpakawolle zählt unter anderem das sie sehr weich und völlig kratzfrei ist. Dadurch, dass die Wolle aus hohlen Fasern besteht, reguliert die Wolle die Temperatur. Zudem hat sie eine antibakterielle Wirkung, ist geruchsneutral und wirkt schweißneutralisierend.

Kaschmirwolle: Die Kaschmirziege kommt aus der gleichnamigen Region Kaschmir in Südasien und Nepal. Sie zählt zur Familie der Hausziegen und kommt in verschieden Farben vor. Pro Jahr und Ziege werden nur 150 bis 200 Gramm der Wolle gewonnen, was Kaschmir zu einer der wertvollsten und teuersten Naturfaser macht. Zu den Eigenschaften von Kaschmir zählt unter anderem, dass sie besonders gut wärmt. ( circa 6x besser als Schafwolle ) Sie ist schmutz - geruchs und feuchtigkeitsabweisend. Sie kehrt beim Zerknittern schnell in ihre Ursprungsform zurück und ist trotz der Feinheit sehr reißfest.